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Gesundheitsregionplus Landkreis Rosenheim (Beitrag Frau Posch)
Hintergrund
Bei gesundheitlichen Notfällen ist es oft entscheidend, dass der Rettungsdienst, aber auch Angehörige und Ersthelfer schnell, effizient und im Sinne der betroffenen Person handeln können. Damit in solchen Fällen auch die notwendigen Informationen schnell und übersichtlich zur Hand sind, hat die Gesundheitsregionplus des Landkreises Rosenheim und dem Hospiz- und Palliativ-Netzwerk für Stadt und Landkreis Rosenheim (HPN) im Frühjahr 2024 erstmalig das Angebot der Notfalldosen realisiert.
Was ist die Notfalldose?
Die sogenannte Notfalldose ist ein einfaches Informationssystem für wichtige Patientendaten. Die kleine, aber gut sichtbare Dose enthält wichtige gesundheitliche Informationen, beispielsweise zu Allergien, Medikamenten oder besonderen Wünschen der medizinischen Behandlung. Die Informationen werden im Vorfeld als standardisierte Selbstauskunft ausgefüllt. Die Notfalldose wird im heimischen Kühlschrank aufbewahrt, da dieser in jedem Haushalt steht und für die Helfer schnell zu finden ist. Damit ist die Notfalldose ein effizientes Informationssystem, mit dem im häuslichen Umfeld wichtige Notfall- und Patientendaten zu finden sind.

Stefanie Schlüter vom Hospiz- und Palliativ-Netzwerk (links) und Katrin Posch von der Gesundheitsregionplus haben die Notfalldose gemeinsam auf den Weg gebracht. (Foto: Landratsamt Rosenheim)
Hintergrund zur Organisation
Projektträger und Ideengeber ist unser örtliches Hospiz- und Palliativnetzwerk Rosenheim. Die Gesundheitsregionplus agierte als Kooperationspartner und unterstützte das Projekt finanziell, sowie durch die Abwicklung des Bestell- und Ausgabeverfahrens.
Mit einem eigens entwickelten Design im Corporate Design (CD) des HPN und der Gesundheitsregionplus wurden im Frühjahr 2024 gut 10.000 Notfalldosen für uns produziert. Um im Flächenlandkreis Rosenheim eine niederschwellige und kostenfreie Ausgabe an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichten, rekrutierten wir mehr als 70 Apotheken und/oder das jeweilige Rathaus in den Gemeinden des Landkreises als Ausgabestelle für die Notfalldosen. In zwei Onlineveranstaltungen informierten wir vorrangig die Inhaber von Apotheken über das Angebot. Weiterhin informierten wir den Zweckverband Feuerwehr und Rettungsdienst, sowie alle regionalen Träger der Rettungsdienste, über das Angebot der Notfalldose, damit im Akutfall die Notfalldose von den Rettungsdiensten im häuslichen Umfeld auch erkannt und genutzt werden kann. Mit dieser Strategie konnten wir die kostenfreie Ausgabe in 40 der 46 Gemeinden des Landkreises, sowie der kreisfreien Stadt Rosenheim ermöglichen.
Pressearbeit und Resonanz des Angebots
Der Start der Ausgabe Ende April wurde durch eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Regionale Print- und Onlinemedien griffen die Pressemeldung auf. Das Regionalfernsehen und Radio strahlten jeweils einen Kurzbeitrag aus. Auch viele Rathäuser berichteten in ihren lokalen Gemeindezeitungen. So konnten wir die 10.000 Notfalldosen in rund 6 Wochen an die Ausgabestellen verteilen. Viele Ausgabestellen erfragten binnen einer kürzesten Zeit eine Nachlieferung, die wir jedoch auf Grund der limitierten Stückzahl nur bedingt realisieren konnten.
Ausblick
Im Rahmen einer Qualifizierungsarbeit des Masterstudiengangs Versorgungsforschung und Management der TH Rosenheim wurden die Ausgabestellen nach rund 2 Monaten über ihre Erfahrungswerte zu dem Angebot befragt. Die wissenschaftliche Auswertung der Befragung läuft zurzeit noch. Zentrale Fragestellungen der Befragung war, inwiefern das Angebot zu Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Notsituation beitragen kann. Das erste Resümee des Angebots war sehr positiv, sodass wir bereits eine Wiederholung des Angebots im kommenden Jahr in Erwägung ziehen.